Wie haltbar (Lebensdauer) sind unsere Speichermedien?
Muss mein Filmarchiv den technischen Veränderungen angepasst werden?
Wie soll ein Filmarchiv dauerhaft erhalten werden?
Ist die Lesbarkeit der heutigen Speichermedien zur Wiedergabe im Jahre 2020 und danach sichergestellt?
Aus den hier zur Verfügung stehenden „Leistungsprofilen“ der Speichermedien und Abspielgeräte einschl. Software kann sich jede/r Leser/in ein eigenes Urteil bilden.
Neue Filmprojektoren werden von der Industrie nicht mehr gebaut. Fraglich ist auch, ob in Zukunft, außer einigen flimmerbegeisterten Enthusiasten, jemand sich mit solchen Geräten Filme anschauen will.
Besser ist es, den Film auf das jeweils aktuelle Medium, Z.B.: Cassette oder DVD, zu über-spielen. Servicedienste für die Überspielung mit dem Know-how für eine sehr gute Wiedergabe gibt es reichlich.
denn je älter die Filme werden, umso höher werden zukünftig die Kosten dafür sein. Die Firmen werden sich das Vorhalten der Projektoren und das Vorbereiten (Reinigung, Klebestellen) der Filme zum Überspielen entsprechend vergüten lassen.
Das Problem bei der Bandarchivierung sind in der Regel die Abspielgeräte. Die Systemfamilie VHS / SVHS / SVHS-C ist im Jahr 2008 vom Lizenz-geber JVC offiziell eingestellt worden.
VHS-Bänder, die älter als 20 Jahre sind, sollte man überspielen, denn die „Verwaschung“ von Bild (flaue Farben + zunehmende Unschärfen) und TON (Durchmagnetisierung) zwingen uns zur Digitalisierung. Die Abspielgeräte selbst werden durch Alterung der Antriebsriemen oder der Kondensatoren bald ausfallen.
Hier „sterben“ die privaten Bandgeräte durch aufgelöste Antriebsriemen oder vertrocknete Kondensatoren schnell aus, die Industrie hat die Geräte schon lange sterben lassen.
Die DV-Geräte sind kaum noch verbreitet. Es ist zu erwarten, dass Bandlaufwerke kaum noch erhältlich sind.
Es ist davon auszugehen, dass es für die Lesbarkeit der Speichermedien noch einige Zeit optische Laufwerke geben wird. Sie sind in der Regel abwärtskompatibel, d.h. sie können also alle früheren Discformate ebenfalls lesen, z.B. eine CD in einem Blu-ray-Gerät. Für neue Projekte sollten Sie allerdings nicht benutzt werden.
Eine Festplatte ist zur Zeit das preislich günstigste Medium. Noch besser ist ein NAS - also eine Festplatte im Netzlaufwerk. Das entscheidende Kriterium für die Zukunftssicherheit ist bei diesen Speichermedien das Datenformat. Nach Möglichkeit solche Formate benutzen, die heute jeder PC ohne Spezialsoftware wiedergeben kann, z.B. mpg-Formate. Wenn heute für das Auslesen des fertigen Films spezielle Formate eingesetzt werden, ist damit vor allem die Unsicherheit verbunden, ob es künftig für diesen Standard eine Weiterentwicklung / Support geben wird? Ein Abspielen auf den Betriebssystemen von morgen ist dann vielleicht nicht mehr möglich.
Die digitale Speicherung ist der richtige Weg, um die eigenen Film-Schätze zu sichern. Es ist aus der Sicht der Anwender zu wünschen, dass Standardformate von heute auch von künftigen Systemen unterstützt werden. Auf welchem Träger die digitalen Filmdaten lagern, ist dabei unerheblich.
Bei dem Tempo wie die Industrie für die Absatzförderung neue Speicherformate entwickelt, werden wir automatisch in die Pflicht genommen, unsere Filme immer wieder diesen Formaten (wg. der Lesbarkeit) anzupassen!
Die digitale Speicherung immer auf zwei Medien sichern:
Damit wird die Ausfallwahrscheinlichkeit minimiert und die wertvollen Aufnahmen sind auch noch für die folgenden Generationen gesichert.
Professionelle Speicherung gegen eine entsprechende Gebühr ist eine weitere Möglichkeit seine wertvollen Film-Schätze für die Zukunft zu sichern. Hier wird durch eine ständige Anpassung an die neu auf den Markt kommenden Speichersysteme eine überdurchschnittliche Verfügbarkeit des eigenen Materials für zukünftige on-demand-Verwertungen sichergestellt.
Aber allein schon das Vorhalten der eigenen Filme als unwiederbringliches Kulturgut wäre, sofern eine eigene Finanzierung möglich ist, durch diese professionelle Sicherung im Interesse unserer Nachfahren eine nicht hoch genug zu schätzende Leistung des einzelnen Filmemachers für die Allgemeinheit.